Entwurf Presseerklärung
 

das Dortmunder Friedensforum hat auf seiner Zusammenkunft am 08.01.2020 mit großer Sorge die zunehmende  Gefährdung des Weltfriedens diskutiert.
Die Ermordung des iranischen Generals Soleimani und weiterer vier Personen, darunter den irakischen  Vicekommandeur Abu Mahdi al-Muhandis, auf Befehl des US-Präsidenten Trump, zeigt den schmalen Grad, auf dem Leben und Zukunft unseres Planeten basiert. Dass wahrscheinlich eine Kampfdrohne, gesteuert über die Satelliten-Relaisstation der US-Airbase Ramstein in Rheinland-Pfalz die Tatwaffe war, macht deutlich, wie weit unser Land in solchen Machenschaften verstrickt ist. Auch wenn die iranische Vergeltungsaktion mit dem Beschuss von US-Militäranlagen im Irak "verhalten" war, gibt es keine Garantie für die Verhinderung weiterer Kriegsaktionen. Vom deutschen Boden soll Frieden ausgehen, so sagt es das Grundgesetz und der 2+4 Vertrag. Wir erwarten von der Deutschen Bundesregierung, dass sie jedem kriegerischen Akt, der diesem Gesetz widerspricht, sofort entgegentritt. Sollte dieser besagte Drohneneinsatz über Ramstein erfolgt sein, hat sie sofort, um gesetzestreu zu sein, alle US Militär-Einrichtungen zu kündigen.
Für das Dortmunder Friedensforum ist es ein Affront, dass zum 75. Jahrestag der Befreiung von Faschismus und Krieg, der Befreiung des KZ-Auschwitz durch die Rote Armee, in Osteuropa, vor der russischen Westgrenze das größte NATO-Manöver seit dem Ende des kalten Krieges stattfindet.
Das russische Volk und die Rotarmisten haben die größte Last und den höchsten Blutzoll bei der Befreiung unseres Volkes vom Hitlerfaschismus geleistet. Deutsche Panzer und deutsche Soldaten heute wieder an der Russischen Grenze heißt, aus der Geschichte der letzten 100 Jahre nichts gelernt zu haben. Gerade Deutschland trägt hier eine besondere Verantwortung. Vom deutschen Boden soll Frieden ausgehen, bedeutet: Frieden ist nur möglich mit statt gegen Russland!
Das NATO-Manöver bedeutet: Deutschland wird dabei zur Drehscheibe von 20 000 teilnehmenden US-GIs mit ihrer gesamten Kriegsausrüstung und weiteren 9000 aus 16 NATO Staaten. Mit 1750 Bundeswehr Soldaten stellt Deutschland das zweitgrößte Kontingent. Aus den USA werden allein 250 schwere Kampfpanzer, mehr als 400 Schützenpanzer und eine unbekannte Anzahl Raketenwerfer angelandet und mit der Bahn und über unsere Straßen zur russischen Grenze gekarrt. Allein die dabei anfallende Klimabelastung spricht jeder Umweltschutzbemühung Hohn. Rüstung, Militär und Krieg sind die größten Klimakiller. Das Dortmunder Friedensforum fordert: Keine Unterstützung und keine Teilnahme Deutschlands am NATO-Manöver Deventer 2020 und wird mit einer Mahnwache am Montag, 13. Januar ab 17:00 Uhr vor der Reinoldikirche dafür eintreten.
 

Willi Hoffmeister
für das Dortmunder Friedenforum