Heute ist Wumms - Basta war gestern
Olaf Scholz ist Kanzler, aber offenbar weder der Kopf noch der Macher. Er ‚regiert‘ nicht im Interesse des Landes und der Menschen - vielmehr wird er unverkennbar geschoben von ihm fremden globalen Interessen und ihrer Lobby in Medien und Parteien. Er hat noch die Vergangenheit vor Augen, an der er als Vize beteiligt war – Jahre ohne Krieg, mit Nachbarschaften in risikoreichem Systemvergleich. Er war der Kleine. Jetzt soll er den Großen machen.
Sehnt er sich zurück? Womöglich fragt er sich im Innersten, was so falsch daran gewesen sein sollte, dass nach 2000 kein Krieg in Europa herrschte, als noch Diplomatie und Verträge die Verhältnisse regelten. In denen es sich in Teilen der Gesellschaft gut, in anderen weniger gut leben ließ, so wie das im Kapitalismus halt ist (so lange er selbst konkurrenzfähig ist).
Deshalb war er in der SPD. Ist er es noch? Jedenfalls war sie die Grundlage für seinen Aufstieg, bot ihm ideologische Halteseile und praktische connections. Die Arbeiterbildungsvereine und sozialdemokratischen Schulungen hat er abgeschüttelt, mit ihnen Marx und Engels, Lenin sowieso. ‚Oben‘ ist die Luft frei von dem ‚Gedöns‘.
Die Ampel schaltet schnell um zwischen grünem Bellizismus und gelber Jonglage mit Pinunze – da kann oder will das zentrale Rot nicht so leicht die Farbe halten, weder in den Inhalten noch in der Arbeitsweise. Die Farben Rot und Grün ergeben Braun, Gelb vergoldet das Gemisch. ‚Ein bisschen Krieg‘ ist für Olaf Scholz nun machbar und hunderte Milliarden in und neben den Haushalt zu platzieren auch – geht doch!
Geschichtsvergessenheit rächt sich: Es ist wie damals – die SPD hatte schon einmal, 1914, trotz wochenlanger großer Friedensdemonstrationen in Europa für Kriegskredite gestimmt. Und macht Deutschland heute wieder zur Kriegspartei! Gewohnheiten werden zu Ruinen – Zeit für einen Regime-Change, bedingungslos für Frieden! Das wäre mal ein Wumms Nr. 3.
Wolfgang Richter
Anfang Oktober 22