DKP zur Corona-Pandemie
Die Zunahme von Erkrankungen aufgrund des Coronavirus COVID-19
weltweit und auch in der BRD ist besorgniserregend. Die herrschende Klasse
sorgt sich nicht um die Gesundheit der Bevölkerung, sondern nutzt
die Situation einmal mehr für Ihre
Interessen:
Plötzlich ist Geld ohne Ende da. Mit Kurzarbeit übernehmen
die
öffentlichen Kassen die Gehaltszahlungen von Unternehmen, private Banken dürfen ohne Ende an Krediten verdienen, die Risiken tragen nicht sie, sondern der
Steuerzahler.
Der Einsatz der Bundeswehr im Innern ist nur ein kleiner Teil des
Notstands, der sich im Schatten von Corona gut üben lässt.
Kriegsministerin Kramp-Karrenbauer verkündete in der Welt am Sonntag, dass die Reservisten mobilisiert seien, um Hilfe zu leisten. Was immer jetzt gebraucht
werde, die Truppe helfe: „Auf die Bundeswehr können die Menschen sich verlassen“, so Annegret
Kramp-Karrenbauer.
Merkel, Spahn und Co. machen sich angeblich Sorgen um die Kapazitäten des Gesundheitssystems. Aber sie waren es, die im Auftrag
des Monopolkapitals das Gesundheitssystem in ein Mittel
der
Profitmaximierung verwandelt haben.
Unsere Solidarität gilt den Beschäftigten im Gesundheitswesen, die die Misere nun ausbaden und Höchstleistungen
erbringen müssen, um den Menschen zu helfen.
Während Eltern mit Kindern angesichts der sicher sinnvollen
Schließungen von Kindergärten und Schulen ohne Lohnfortzahlung dastehen und
gezwungen sind, Urlaub oder unbezahlten Urlaub zu nehmen, während
prekär Beschäftigte ihre Arbeitsplätze verlieren und ihre Mieten nicht
mehr zahlen können und kleine Selbständige vor der Pleite stehen, werden
500 Milliarden für die Sicherung deutscher Konzerne zur Verfügung
gestellt.
Während die kulturelle und politische Betätigung eingeschränkt wird, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen, wird die Anwesenheit am Arbeitsplatz erwartet
und zwar nicht da, wo es im gesellschaftlichen Interesse notwendig ist, sondern dort, wo es die
Profite sichert.
Die Maßnahmen, die von Bundes- und Landesregierung ergriffen werden, sind keineswegs angemessen, sondern erfolgen zugunsten des Monopolkapitals zu
Lasten der lohnabhängig Beschäftigten und der Werktätigen
insgesamt.
Wir fordern aktuell:
- Volle Lohnfortzahlung oder Ersatz des Verdienstausfalls für alle
abhängig Beschäftigten und sonstigen Werktätigen, die aufgrund des
Coronavirus ihre Einnahmen verlieren, sei es aufgrund von Betreuung von Kindern oder anderen Angehörigen, Erkrankung, Quarantäne, chronischen Erkrankungen oder
Betriebsschließungen.
- Sinnvolle Maßnahmen wie die Ausweitung der Telearbeit dürfen nicht zum Abbau von Schutzregelungen und entgrenzter Arbeitszeit führen.
- Sofortiger Ausbau des Gesundheitswesens, Personalaufstockung und Kontrolle der Pharmaindustrie.
- Die Kosten für die Bekämpfung der Pandemie sind durch die Konzerne zu tragen sowie durch eine massive Kürzung der Rüstungsausgaben.
- Sofortige Beendigung und nicht nur ein „Einfrieren“ des
US-Kriegsmanövers „Defender 2020“. Neben der Kriegsgefahr und den
Kosten, führt auch dieses zur einer weiteren unkontrollierten
Verbreitung des Virus.
Lassen wir uns nicht einlullen vom Gerede der Herrschenden
und
Regierenden, dass „wir zusammenstehen müssen“. Nach wie vor gilt: Es gibt kein „Wir“ in der Klassengesellschaft.
Die Pandemie zeigt, dass der Kapitalismus nicht in der Lage ist, die
grundlegenden Probleme der Menschen zu lösen.
Wie es anders geht zeigen derzeit China und Kuba. In beiden Ländern
wurden erhebliche Mittel in das Gesundheitssystem investiert. China und Kuba helfen unter anderem in Italien und Venezuela mit medizinischen Geräten und
Spezialisten – das ist konkrete Solidarität.
Wir brauchen die Solidarität der Werktätigen auf allen Ebenen, von der
internationalen Solidarität bis hin zur Solidarität und gegenseitigen
Unterstützung im Stadtteil. Lassen wir uns nicht gegeneinander
ausspielen, kämpfen wir gemeinsam für unsere Rechte!
Patrik Köbele, Vorsitzender der DKP 15.03.2020